BDZ vor Ort: Arbeitsgruppe Wasserzoll tagte in Kiel

Der BDZ setzt sich für einen zukunftsfähig aufgestellten Wasserzolldienst ein. Deshalb tagte vom 13. bis 15. Februar in Kiel eine Arbeitsgruppe, die aus jedem Hauptzollamt mit Wasserzolldienst Kollegen/-innen aus dem nautischen und technischen Bereich umfasst. Im Anschluss an die Sitzung konnte eine Zollbootfahrt auf der Kieler Förde genutzt werden, um Gespräche mit der Besatzung des Zollbootes Schleswig-Holstein und dem Leiter des HZA Kiel zu führen.

Mitglieder der AG Wasserzoll des BDZ mit den Mitgliedern der BDZ-Bundesleitung und HZA-Leiter Dütsch

Der Wasserzolldienst ist innerhalb der Sachgebiete C eine kleine, aber hoch spezialisierte Gruppe. Alle Kolleginnen und Kollegen, die in diesem Bereich tätig sind, müssen über ein nautisches oder technisches Patent verfügen oder über einen vergleichbaren behördenintern erworbenen Befähigungsnachweis. Jahrelang funktionierte der Wasserzolldienst und die Frage der Nachwuchsgewinnung wurde seitens der Verwaltung so vernachlässigt, dass es nun zu einer Überalterung gekommen ist. Auch die Tatsache, dass die meisten Kolleginnen und Kollegen im mittleren Dienst tätig sind und die Anforderungen aufgrund neuer Zollboote mit komplexer Technik kontinuierlich gestiegen sind, hat nicht gerade zu einer Attraktivitätssteigerung dieses Arbeitsbereichs geführt.

Der Zoll stellt mit seinen rund 31 Zollbooten und zwei SWATH-Schiffen nach wie vor die größte Flotte im Küstenwachverbund. Zwei moderne Schiffe mit Gasantrieb befinden sich derzeit im Bau und werden in diesem und dem nächsten Jahr die Zollflotte noch verstärken; zwei weitere Schiffe werden folgen. Wo das Personal für den Betrieb dieser neuen Schiffe herkommen soll, ist aus unserer Sicht noch unklar.

BDZ erarbeitet Positionspapier Wasserzolldienst

Da der Wasserzolldienst aus Sicht des BDZ nicht zukunftsfähig aufgestellt ist, hat vom 13. bis 15. Februar 2024 in Kiel unter der fachlichen Leitung von Miguel Garcia (BDZ, Mitglied des BPR) eine Arbeitsgruppe Wasserzolldienst getagt. Neben dem BDZ-Bundesvorsitzenden Thomas Liebel und seinen beiden stellvertretenden Vorsitzenden Kati Müller (Mitglied erweiterter Vorstand HPR) und Christian Beisch (Vorsitzender des BPR) haben aus jedem Hauptzollamt mit Wasserzolldienst jeweils ein Kollege bzw. eine Kollegin aus dem nautischen und technischen Bereich, sowie der Vorsitzende des Ständigen Ausschusses OPH, Olaf Wietschorke, teilgenommen. Dadurch konnte die Arbeitsgruppe auf die Kenntnisse und Erfahrungen der verschiedenen Bootstypen und Einsatzgebiete zurückgreifen.

Die Arbeitsgruppe hat ein Eckpunktepapier mit Forderungen erarbeitet, um den Wasserzolldienst zukunftsfähig aufzustellen. Dabei ging es um Nachwuchskräftegewinnung, Aus- und Fortbildung, berufliche Entwicklungsmöglichkeiten, technische Ausstattung und Sachmittelausstattung, Form der Dienstverrichtung und eine Verbesserung der Öffentlichkeitsarbeit der Verwaltung in diesem Bereich.

Aus diesem Eckpunktepapier erstellt der BDZ nun ein Positionspapier mit seinen Forderungen, um den Wasserzolldienst zukunftsfähig aufzustellen und den Kolleginnen und Kollegen gute berufliche Entwicklungsmöglichkeiten zu eröffnen. Nach Veröffentlichung des Positionspapiers wird der BDZ entsprechende Gespräche mit der Verwaltung und der Politik führen, um die berechtigten Forderungen umzusetzen.

Im Anschluss an die Sitzung der Arbeitsgemeinschaft folgten die Mitglieder der Bundesleitung der Einladung des Leiters des Hauptzollamtes Kiel, Robert Dütsch, zu einer Zollbootfahrt auf der Kieler Förde. Die Fahrt wurde genutzt, um Gespräche mit der Besatzung des Zollbootes Schleswig-Holstein und dem Leiter des HZA zu führen. Die Kolleginnen und Kollegen bestätigten die seitens der Arbeitsgruppe entwickelten Eckpunkte.